Nein, nicht den Marsch oder volkstümliche Weisen. Die Bullhorns blasen Rock and Roll-Klassiker. Die Bullhorns geben den Beatles, AC/DC, Jimi Hendrix, Led Zeppelin und Deep Purple ein neues Klang-Gewand, so, wie man es noch nie gehört hat. Und es gesellt sich Jazz-Superstar James Morrison für vier Album-Tracks zu den neun Blechblasprofis, deren frischer Sound so weit weg von ihren wichtigen Wurzeln in den Bundesländern ist, wie die E-Gitarren der gecoverten Originale von Sax, Trompete, Posaune und Tuba. Nur das Schlagzeug ist irgendwie eine Connection zwischen Old School Rock und der gewagten, gelungenen Transponierung von Brass-Klischees und –Gegenwart in die Blechbläser-Zukunft.

Das Fundament, auf dem die Bullhorns aufbauen, ist ein solides, ein professionelles. So kommt es, dass alle Bandmitglieder jenseits der dreißig Jahre alt sind, zum Teil Familie und Kind(er) haben und mit beiden Beinen fix im Profimusikerleben stehen. Als Ensemblemitglieder renommierter Orchester oder/und als Vortragende an Musikschulen.

Ein Brass-Quintett? Oder dessen personelle Verdoppelung? Alles langweilig, entschieden die Bullhorns. Trotzdem war da der Wunsch nach dem Schaffen eigenständiger, neuer Musik. Zuerst waren sie zu viert, dann zu fünft, „der neunte war Zufall“, lacht Lorenz Raab, der die erste Trompete in der Wiener Volksoper spielt. Ebenfalls eher zufällig ergab sich die Ausrichtung der Bullhorns. „Ich hab‘ für ein anderes Projekt Led Zeppelin-Klassiker neu arrangiert“, erinnert er sich, „Klar war, dass wir drei Trompeten brauchen, denn es muss Druck dahinter sein. Die Bullhorns waren geboren!“
Irgendwie hat es eine ganze Weile gedauert, bis sich die neun Bullhorns organisierten und jetzt mit „Batang“ den Album-Erstling auf dem Tisch legen. Mehr als zwei Jahre sind seit den ersten Gigs vergangen, bis endlich Ordnung ins Chaos kam und Lorenz Raab als Strippenzieher und Spokesperson designiert wurde. Seither kam Bewegung in das Projekt Bullhorns. Arrangements schreiben, ins Studio, Auftritte checken – wie demnächst wieder beim „Woodstock der Blasmusik“. „Wenn nicht jetzt, wann dann“ – das Gebot der Stunde. Pro Brass und Mnozil Brass werden als Inspiration genannt: „Dort wird das Crossover-Denken vorgelebt und wir haben es in die Rock-Ecke gezogen.“  Die Bullhorns gehen einen Schritt weiter...



Bleibt nur noch eine Frage offen, jene, wieso sich das „Bull“ vor die Horns gesetzt hat. „Wir dachten über einen Sponsor nach“, grinst Raab die Antwort. Gefragt hat man den Speeddrink-Hersteller allerdings noch nicht, denn bisher kam man bei der CD-Produktion ganz gut mit den Eigenmitteln zurecht. Den Namen behielten die Bullhorns trotzdem.

 

 

Facebook